Baumaßnahmen Iringheimer Straße

Vorbereitende Baumaßnahmen an der Iringheimer Straße

Mitarbeitende des KMBD Baden-Württemberg durchkämmen mit einem Magnetometer das gesamte Areal.

An der Iringheimer Straße wird seit ein paar Tagen viel Erdreich bewegt. Denn bevor auf dem rund 12 200 Quadratmeter großen Baugebiet nahe des Wasserturms, auf dem die Wohnbau Kehl im kommenden Jahr 85 Wohneinheiten plant, die Bagger für den Aushub anrollen können, ist aktuell der Kampfmitteilbeseitigungsdienst Baden-Württemberg (KMBD) im Einsatz. Der Grund: Eine Luftbildauswertung der Firma IB Uxo Pro hatte auf dem Areal direkt am Kreisverkehr mehrere Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg identifiziert. Einfach losbaggern ist hier nicht möglich. Stattdessen wird das Gelände sorgfältig auf Kampfmittel untersucht.

Die Stadtverwaltung hat nach Bestätigung des Verdachts durch die Luftbildauswertung den KMBD des Regierungspräsidiums Stuttgart mit der Sondierung und möglichen Räumung beauftragt. Dafür muss vor Beginn der eigentlichen Sondierung die Grasnarbe bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern abgetragen werden. An der Iringheimer Straße geschieht dies in zwei Abschnitten: Der Oberboden der ersten Hälfte der Fläche (etwa 6000 Quadratmeter) ist bereits provisorisch auf der zweiten Hälfte zwischengelagert, und ein vierköpfiges Team des KMBD führt gemeinsam mit einem Bagger und zwei Mitarbeitern der Firma Burgert seit Montag, 30. Juni, drei Tage lang die Untersuchungen durch. Dafür wird jeder Quadratmeter des Grundstücks akribisch mit einem Magnetometer geprüft. Schlägt das Gerät aus, wird ganz vorsichtig mit dem Bagger weiterer Boden abgetragen.
Wenn nach Beendigung des ersten Abschnitts der Oberboden wieder eingebaut ist, beginnt ab Montag, 14. Juli, die zweite Sondierungsphase. Auch hier werden 30 Zentimeter Grasnarbe abgetragen, die nach der Sondierung wieder eingefügt werden. Zur Wiederherstellung der Grasnarbe wird auf dem gesamten Areal eine Schlusssaat ausgebracht. Nach Abschluss all dieser Maßnahmen, die für Ende Juli vorgesehen sind, soll auch der Bauzaun entfernt werden.
Bisher brachte der erste Sondierungsabschnitt bis auf eine harmlose Metallstange nichts zum Vorschein. Sollten während der beiden Sondierungsphasen gefährliche Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt werden, sind zu deren Bergung zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich – je nach Größe und Gefährlichkeit bis hin zu Evakuierungsmaßnahmen.

Im Boden aufgespürte ferromagnetische Metalle werden sehr vorsichtig freigelegt.

Wenn alles nach Plan läuft, könnte der symbolische Spatenstich für das neue Wohngebiet an der Iringheimer Straße noch in diesem Jahr erfolgen. Entstehen sollen fünf Gebäude mit insgesamt 85 Wohneinheiten im Segment des bezahlbaren Wohnraums sowie ein Parkhaus für die Bewohnerinnen und Bewohner der Gebäude.